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4.1.3. Zusammenspiel der Gehirnbereiche
Wie man, v.a. durch Läsionsstudien beweisen kann spielt das limbische System, bzw. seine Elemente, eine zentrale Rolle bei der Informationsverarbeitung und –aufnahme.
Informationen, die in Form von Reizen durch die Sinnesorgane, genauer die sensorischen Neuronen, aufgenommen werden, gelangen, wie in Abschnitt 4.1.2 beschieben, zunächst in das limische Systemb bzw. in den Thalamus.
Hier findet eine Analyse der spezifischen Reize statt. Der Thalamus versucht, den Informationsinhalt durch einen Abgleich mit, aus Erfahrungswerten gebildeten und im Großhirn gespeicherten, Schablonen zu ermitteln. Dieser Abgleich erfolgt in mehreren Zyklen, so lange, bis der gegebene Reiz mit den gelieferten Schablonen in ausreichendem Maße übereinstimmt.
Gleichzeitig werden eingehenden Reize emotional bewertet. Diese Bewertung findet in spezialisierten Regionen des limbischen Systems, wie beispielsweise der Amygdala statt. Wird eine solche Region durch einen entsprechenden Reiz stimuliert, werden Neuromodulatoren ausgeschüttet. Die weitere Informationsverarbeitung wird dadurch „emotional gefärbt“.
Die emotionale Aktiverung durch einen Reize entscheidet auch darüber, in wie weit eine Information im Langzeitgedächtnis gespeichert wird. Das für diese Informationsspeicherung wichtige Areal im Limbischen System wird als Hippocampus bezeichnet. Dieser Bereich nimmt Informationen sehr schnell, jedoch nur mit begrenzter Kapazität auf. Für eine langfristige Speicherung müssen diese Informationen dann an das Großhirn übertragen werden.
Die Selektion der an das Großhirn weiterzugebenden Informationen erfolgt nach heutigem Wissensstand wahrscheinlich mittels der dieser Information durch Emotionen oder Involvement beigemessenen, individuellen Wichtigkeit.
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